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Außenputz selber herstellen: Diese Materialien benötigen Sie
Außenputz selber herstellen: Diese Materialien benötigen Sie
Wer Außenputz eigenhändig mischen möchte, sollte sich nicht mit halben Sachen zufriedengeben. Die Materialauswahl entscheidet über Festigkeit, Witterungsbeständigkeit und das spätere Erscheinungsbild Ihrer Fassade. Für ein gelungenes Ergebnis brauchen Sie nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Sand und Bindemittel – es kommt auch auf die richtige Körnung, Qualität und eventuelle Zusatzstoffe an. Hier finden Sie eine präzise Übersicht der Materialien, die Sie für einen klassischen mineralischen Außenputz benötigen:
- Quarzsand in passender Körnung (meist 0–2 mm): Der Sand sollte sauber, frei von organischen Bestandteilen und möglichst gewaschen sein. Die Körnung beeinflusst die Struktur und Festigkeit des Putzes. Für den Unterputz eignet sich gröberer Sand, für den Oberputz eher feiner.
- Kalkhydrat (Sumpfkalk) oder Weißkalkhydrat: Kalk sorgt für eine hohe Alkalität, wirkt schimmelhemmend und reguliert die Feuchtigkeit. Besonders bei historischen Gebäuden ist Kalkputz oft die beste Wahl.
- Zement (Portlandzement CEM I): Wird dem Kalk zugesetzt, um die Festigkeit zu erhöhen und die Abbindezeit zu verkürzen. Das Mischungsverhältnis variiert je nach gewünschter Endhärte und Untergrund.
- Sauberes Wasser: Ohne Verunreinigungen, idealerweise aus der Leitung. Die Wassermenge bestimmt die Verarbeitbarkeit – zu viel Wasser schwächt die Festigkeit, zu wenig erschwert das Auftragen.
- Putzarmierungsgewebe (optional): Bei kritischen Untergründen oder zur Rissüberbrückung wird ein alkalibeständiges Glasfasergewebe in die frische Putzschicht eingebettet.
- Haftbrücke oder Putzgrundierung: Besonders bei stark saugenden oder schwierigen Untergründen notwendig, um eine optimale Verbindung zwischen Wand und Putz zu gewährleisten.
- Eventuelle Zusatzstoffe: Trasszement (zur Reduzierung von Ausblühungen), Luftporenbildner (für Frostbeständigkeit) oder spezielle Putzverzögerer können sinnvoll sein, je nach Witterung und Untergrund.
Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, kann auf regionale Sande und natürliche Bindemittel achten. Die genaue Materialauswahl sollte immer auf den Wandtyp und die klimatischen Bedingungen abgestimmt werden. Ein kurzer Check im Baustoffhandel oder ein Gespräch mit einem erfahrenen Handwerker bringt oft noch den entscheidenden Tipp für die perfekte Mischung.
Vorbereitung des Untergrunds für den Eigenbau-Außenputz
Vorbereitung des Untergrunds für den Eigenbau-Außenputz
Ein optimal vorbereiteter Untergrund ist das A und O für langlebigen Außenputz. Hier entscheidet sich, ob Ihr selbstgemischter Putz dauerhaft hält oder nach kurzer Zeit wieder abblättert. Die Vorbereitung erfordert Sorgfalt, Geduld und ein waches Auge für Details – das zahlt sich später aus.
- Tragfähigkeit prüfen: Drücken Sie mit einem Schraubenzieher oder einer Spachtel an verschiedenen Stellen gegen die Wand. Bröckelt Material ab oder klingt es hohl, muss die betreffende Stelle komplett entfernt und neu aufgebaut werden.
- Feuchte und Salzbelastung erkennen: Dunkle Flecken, Ausblühungen oder muffiger Geruch deuten auf Feuchtigkeit oder Salze im Mauerwerk hin. Solche Bereiche sollten Sie mit speziellen Sanierputzen oder Sperrgrundierungen behandeln, bevor Sie mit dem eigentlichen Putz beginnen.
- Unebenheiten ausgleichen: Größere Vertiefungen oder Löcher werden mit Ausgleichsmörtel gefüllt. Kleine Unebenheiten lassen sich später beim Putzauftrag ausgleichen, aber grobe Fehler rächen sich oft schnell.
- Alte Farbschichten und Beschichtungen entfernen: Lose oder nicht diffusionsoffene Altanstriche müssen runter. Mechanisch abschleifen oder mit einer Drahtbürste abtragen – je nach Untergrund und Zustand.
- Staub und Schmutz restlos beseitigen: Eine gründliche Reinigung, am besten mit Bürste und Wasser, ist Pflicht. Nur so haftet der neue Putz optimal.
- Untergrund anfeuchten: Gerade bei warmem Wetter oder stark saugenden Steinen empfiehlt es sich, die Wand leicht vorzunässen. Das verhindert, dass der Putz zu schnell Wasser verliert und reißt.
- Putzprofile setzen: Für exakte Kanten und gleichmäßige Schichtdicke bringen Sie Putzleisten oder Eckprofile an. Diese geben Orientierung und erleichtern das spätere Abziehen enorm.
Ein letzter Tipp: Planen Sie ausreichend Zeit für die Vorbereitung ein. Schnellschüsse rächen sich spätestens beim ersten Frost oder Schlagregen. Wer hier gründlich arbeitet, legt das Fundament für eine dauerhaft schöne und stabile Fassade.
Vorteile und Nachteile beim Selbermachen von Außenputz
Pro | Contra |
---|---|
Kosteneinsparung gegenüber der Beauftragung von Fachfirmen | Erhöhter Zeitaufwand und körperliche Belastung |
Individuelle Materialwahl und Kontrolle über die Rezeptur | Fachwissen und Sorgfalt nötig, um Fehler zu vermeiden |
Flexibilität beim Arbeitsablauf und bei Ausbesserungen | Fehlerhafte Verarbeitung kann zu Rissen und Abplatzungen führen |
Lernen neuer handwerklicher Fähigkeiten | Gefahr von Feuchtigkeitsschäden bei unsachgemäßer Vorbereitung |
Nachhaltige Auswahl regionaler und ökologischer Baustoffe möglich | Sicherheit (Gerüst, Schutzkleidung) muss bei Eigenleistung gewährleistet sein |
Möglichkeit zur individuellen Gestaltung der Fassade | Keine Gewährleistung gegenüber Dritten bei späteren Schäden |
So mischen Sie Außenputz richtig: Schritt-für-Schritt-Anleitung
So mischen Sie Außenputz richtig: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ein gutes Mischverhältnis ist das Herzstück eines langlebigen Außenputzes. Damit die Mischung nicht zu sandig oder zu hart wird, kommt es auf Präzision und Sorgfalt an. Folgende Schritte helfen Ihnen, das perfekte Ergebnis zu erzielen:
- 1. Abwiegen der Komponenten: Messen Sie die einzelnen Bestandteile exakt ab. Für einen klassischen Kalkzementputz empfiehlt sich beispielsweise ein Verhältnis von 1 Teil Kalk, 1 Teil Zement und 4 Teilen Sand. Je nach gewünschter Festigkeit und Untergrund kann das Mischungsverhältnis angepasst werden.
- 2. Trockene Bestandteile vermengen: Geben Sie Sand, Kalk und Zement zunächst trocken in eine Mörtelwanne oder einen Betonmischer. Mischen Sie alles gründlich durch, bis eine gleichmäßige Farbe und Körnung entsteht. Das verhindert Klumpenbildung im späteren Verlauf.
- 3. Wasser langsam zugeben: Fügen Sie nach und nach Wasser hinzu – nie alles auf einmal! Die Mischung sollte eine plastische, nicht zu flüssige Konsistenz haben. Ein zu nasser Putz sackt ab, ein zu trockener lässt sich kaum auftragen.
- 4. Homogenes Durchmischen: Rühren Sie die Masse mit einem stabilen Mörtelquirl oder im Mischer so lange, bis keine trockenen Stellen mehr zu sehen sind. Ein einheitliches, geschmeidiges Material ist entscheidend für eine gleichmäßige Verarbeitung.
- 5. Ruhezeit beachten: Lassen Sie die fertige Mischung etwa 5–10 Minuten ruhen, damit sich die Bestandteile optimal verbinden. Vor dem Auftragen noch einmal kurz durchrühren.
- 6. Frisch verarbeiten: Außenputz sollte immer zügig verarbeitet werden. Steht die Mischung zu lange, verliert sie an Bindekraft und lässt sich schlechter auftragen.
Ein kleiner Tipp am Rande: Testen Sie die Konsistenz an einer unauffälligen Stelle. Bleibt der Putz an der Kelle haften, ohne zu tropfen, ist die Mischung genau richtig.
Putz auftragen: Vom Unterputz bis zur Endbeschichtung
Putz auftragen: Vom Unterputz bis zur Endbeschichtung
Jetzt geht’s ans Eingemachte: Der frisch gemischte Putz muss an die Wand. Das richtige Vorgehen sorgt für eine stabile, wetterfeste und optisch ansprechende Fassade. Die einzelnen Schichten haben dabei unterschiedliche Aufgaben und sollten jeweils sorgfältig verarbeitet werden.
- Unterputz aufziehen: Tragen Sie den Unterputz mit einer Kelle kräftig auf die vorbereitete Wand auf. Die Schichtdicke liegt meist zwischen 10 und 15 mm. Arbeiten Sie abschnittsweise und drücken Sie den Putz gut an, damit er fest am Untergrund haftet. Unebenheiten können Sie mit einer langen Latte abziehen.
- Oberfläche aufrauen: Damit die nächste Schicht optimal hält, rauen Sie den noch feuchten Unterputz mit einer Zahnkelle oder einem Besen leicht auf. So entsteht eine griffige Struktur.
- Trocknungszeit beachten: Lassen Sie den Unterputz mindestens einen Tag antrocknen – je nach Wetter und Schichtdicke auch länger. Die Oberfläche darf nicht mehr schmierig sein, aber noch leicht feucht.
- Oberputz auftragen: Nun folgt der Oberputz, meist in einer dünneren Schicht von etwa 3 bis 5 mm. Tragen Sie ihn gleichmäßig auf und achten Sie auf saubere Übergänge. Die Struktur bestimmen Sie selbst: Mit Schwammbrett, Filzbrett oder Kelle lassen sich unterschiedliche Oberflächen erzeugen.
- Endbeschichtung wählen: Nach vollständiger Trocknung kann eine zusätzliche Schutzschicht oder ein Anstrich folgen. Hierbei sind mineralische Farben oder Silikatfarben besonders diffusionsoffen und langlebig. Diese Endbeschichtung schützt nicht nur vor Witterung, sondern gibt Ihrer Fassade den letzten Schliff.
Wer mit Geduld und System arbeitet, wird mit einer robusten und optisch überzeugenden Außenhaut fürs Haus belohnt.
Typische Fehler beim Selbermachen vermeiden: Praxistipps für dauerhaften Fassadenschutz
Typische Fehler beim Selbermachen vermeiden: Praxistipps für dauerhaften Fassadenschutz
- Falsche Wetterbedingungen wählen: Putzarbeiten bei direkter Sonneneinstrahlung, starkem Wind oder drohendem Regen führen oft zu Rissen oder ungleichmäßigem Abbinden. Planen Sie die Arbeiten bei bedecktem, mildem Wetter und schützen Sie frische Flächen gegebenenfalls mit Folie oder Vlies.
- Zu dicke oder zu dünne Schichten auftragen: Wird der Putz zu dick aufgebracht, kann er später abplatzen. Zu dünne Schichten hingegen bieten keinen ausreichenden Schutz. Halten Sie sich an die empfohlenen Schichtdicken – eine Messlehre hilft dabei ungemein.
- Falsche Nachbehandlung: Frisch aufgetragener Putz darf nicht zu schnell austrocknen. Feuchten Sie die Fläche bei Bedarf leicht an, vor allem bei windigem oder warmem Wetter. So vermeiden Sie Spannungsrisse und Ausblühungen.
- Material zu lange stehen lassen: Bereits angerührter Putz verliert mit der Zeit an Bindekraft. Verarbeiten Sie nur so viel Material, wie Sie innerhalb von 30 bis 60 Minuten auftragen können.
- Ungeeignete Werkzeuge verwenden: Billige oder verschlissene Kellen, schiefe Abziehlatten oder zu grobe Schwammbretter führen zu ungleichmäßigen Ergebnissen. Investieren Sie in vernünftiges Werkzeug – das zahlt sich spätestens beim letzten Quadratmeter aus.
- Fugen und Anschlüsse vernachlässigen: Übergänge zu Fenstern, Türen oder anderen Bauteilen müssen sorgfältig abgedichtet und sauber ausgeführt werden. Sonst drohen Feuchtigkeitsschäden und unschöne Risse.
- Unzureichende Kontrolle während der Arbeit: Prüfen Sie regelmäßig, ob die Putzschicht überall gleichmäßig ist und keine Hohlstellen entstehen. Kleine Korrekturen während des Auftragens sparen später viel Ärger.
Mit etwas Umsicht und Liebe zum Detail bleibt Ihre Fassade nicht nur schön, sondern auch dauerhaft geschützt – ganz ohne böse Überraschungen nach dem ersten Winter.
Beispielrezept für mineralischen Außenputz zum Selbermischen
Beispielrezept für mineralischen Außenputz zum Selbermischen
Ein praxiserprobtes Rezept für einen robusten, diffusionsoffenen Außenputz basiert auf einfachen, gut erhältlichen Rohstoffen. Für eine Fläche von etwa 10 m2 bei 15 mm Schichtdicke benötigen Sie folgende Mengen:
- Sand (Körnung 0–2 mm): 90 kg
- Kalkhydrat: 15 kg
- Zement (Portlandzement CEM I): 10 kg
- Wasser: ca. 13–15 Liter (je nach gewünschter Konsistenz und Saugfähigkeit des Untergrunds)
Optional können Sie für bessere Verarbeitbarkeit und Haftung noch 0,5 kg Trasszement oder 0,2 kg Luftporenbildner zugeben. Diese Zusätze erhöhen die Frostbeständigkeit und minimieren das Risiko von Ausblühungen. Mischen Sie die trockenen Komponenten sorgfältig, bevor Sie das Wasser portionsweise zugeben, bis eine geschmeidige, standfeste Masse entsteht.
Für die Oberputzschicht empfiehlt sich eine feinere Sandkörnung (z. B. 0–1 mm) und ein etwas höherer Kalkanteil, um eine glattere Oberfläche und eine verbesserte Alkalität zu erzielen.
Hilfsmittel, Werkzeuge und persönliche Schutzausrüstung beim Außenputz
Hilfsmittel, Werkzeuge und persönliche Schutzausrüstung beim Außenputz
- Mörtelrührer oder Zwangsmischer: Für größere Mengen unverzichtbar, da sie eine gleichmäßige, klumpenfreie Mischung ermöglichen. Besonders bei mineralischen Putzen zahlt sich die Investition aus.
- Glättkelle und Traufel: Diese Werkzeuge sorgen für ein sauberes, gleichmäßiges Aufziehen und Verteilen des Putzes. Unterschiedliche Größen erleichtern das Arbeiten an Ecken und Kanten.
- Abziehlatte: Mit ihr lässt sich die Putzschicht exakt auf die gewünschte Dicke bringen. Für größere Flächen ist eine lange Latte Gold wert.
- Filz- oder Schwammbrett: Damit wird die Oberfläche strukturiert oder geglättet – je nach gewünschtem Finish. Auch kleine Unebenheiten lassen sich so nachbearbeiten.
- Putzprofile und Eckschienen: Diese Hilfsmittel garantieren saubere Abschlüsse und exakte Kanten. Sie werden vor dem Verputzen angebracht und verbleiben in der Wand.
- Sprühflasche oder Quast: Praktisch zum Anfeuchten des Untergrunds oder zum Nachbehandeln der Oberfläche während der Trocknungsphase.
- Persönliche Schutzausrüstung: Staubmaske, Schutzbrille und feste Handschuhe sind Pflicht. Bei Arbeiten auf dem Gerüst empfiehlt sich ein Helm. Ein Overall schützt vor Spritzern und Hautkontakt mit alkalischen Bestandteilen.
- Gerüst oder stabile Arbeitsplattform: Für Arbeiten an höheren Fassadenbereichen unverzichtbar. Sicherheit und Standfestigkeit gehen hier vor Tempo.
Wer clever plant und auf die passenden Werkzeuge setzt, spart Zeit, Kraft und Nerven – und sorgt ganz nebenbei für ein sicheres Arbeiten am Bau.
Austrocknungszeiten und optimale Bedingungen für den selbstgemachten Putz
Austrocknungszeiten und optimale Bedingungen für den selbstgemachten Putz
Die Trocknungsphase entscheidet maßgeblich über die Qualität und Haltbarkeit Ihres Außenputzes. Zu schnelles oder zu langsames Austrocknen kann Risse, Abplatzungen oder sogar Schimmel begünstigen. Deshalb ist es ratsam, sich an bewährte Richtwerte und Bedingungen zu halten:
- Temperatur: Ideal sind Werte zwischen 8 °C und 20 °C. Bei niedrigeren Temperaturen verzögert sich das Abbinden, bei höheren droht zu schnelles Austrocknen.
- Luftfeuchtigkeit: Eine relative Luftfeuchte von 60–80 % ist optimal. Zu trockene Luft entzieht dem Putz zu schnell Wasser, zu feuchte Luft verzögert die Aushärtung und fördert Algenbildung.
- Schichtdicke: Pro Millimeter Putzdicke rechnet man etwa einen Tag Trocknungszeit. Eine 15 mm starke Schicht benötigt also rund zwei Wochen, bis sie vollständig durchgetrocknet ist.
- Zugluft und direkte Sonne vermeiden: Schützen Sie frische Flächen vor Wind und starker Sonneneinstrahlung, etwa mit Bauvlies oder Folie. So bleibt die Oberfläche geschmeidig und rissfrei.
- Regelmäßige Kontrolle: Prüfen Sie die Oberfläche täglich auf gleichmäßige Trocknung. Bei sichtbaren Spannungsrissen oder Ausblühungen sofort nachbessern.
- Keine Nachbearbeitung vor vollständiger Trocknung: Folgearbeiten wie Anstriche oder Endbeschichtungen sollten erst nach vollständigem Austrocknen erfolgen, um Haftungsprobleme zu vermeiden.
Wer Geduld beweist und die Bedingungen im Blick behält, wird mit einer dauerhaft schönen und widerstandsfähigen Fassade belohnt.
Fassade erfolgreich verputzt: Was Sie abschließend beachten sollten
Fassade erfolgreich verputzt: Was Sie abschließend beachten sollten
- Endkontrolle der Oberfläche: Nach vollständiger Trocknung empfiehlt sich eine sorgfältige Inspektion auf feine Haarrisse, Hohlstellen oder ungleichmäßige Strukturen. Kleine Mängel lassen sich meist noch mit etwas Spachtelmasse oder feinem Schleifpapier ausbessern.
- Witterungsschutz in den ersten Wochen: Gerade frisch verputzte Fassaden sind empfindlich gegenüber Starkregen, Frost oder extremer Hitze. Ein temporärer Wetterschutz, etwa durch Planen oder Vlies, kann Schäden vorbeugen.
- Regelmäßige Pflege und Kontrolle: Prüfen Sie die Fassade jährlich auf Verschmutzungen, Algen- oder Moosbefall. Eine sanfte Reinigung mit Wasser und weicher Bürste erhält die Optik und verhindert langfristige Schäden.
- Farbtonstabilität und Nachbehandlung: Mineralische Putze können in den ersten Monaten leicht nachdunkeln oder ausblühen. Das ist meist unbedenklich, aber bei starken Farbveränderungen empfiehlt sich eine mineralische Lasur oder ein Silikatanstrich zur Farbangleichung.
- Dokumentation für spätere Arbeiten: Notieren Sie verwendete Mischungsverhältnisse, Produkte und Verarbeitungshinweise. Das erleichtert spätere Ausbesserungen oder Erweiterungen enorm.
- Fachliche Unterstützung bei Unsicherheiten: Bei ungewöhnlichen Veränderungen, etwa größeren Rissen oder anhaltender Feuchtigkeit, sollten Sie nicht zögern, einen Bausachverständigen oder erfahrenen Handwerker hinzuzuziehen.
Mit diesen abschließenden Schritten sichern Sie die Langlebigkeit und Schönheit Ihrer selbst verputzten Fassade – und können Ihr Werk mit gutem Gefühl genießen.
FAQ zum Selbermachen von Außenputz
Welche Materialien werden benötigt, um Außenputz selbst herzustellen?
Für klassischen mineralischen Außenputz benötigen Sie Quarzsand (meist 0–2 mm Körnung), Kalkhydrat oder Weißkalkhydrat, Zement, sauberes Wasser sowie je nach Untergrund eine Putzgrundierung oder Haftbrücke. Optional können Sie Putzarmierungsgewebe und Zusatzstoffe wie Trasszement oder Luftporenbildner verwenden.
Wie muss der Untergrund für Außenputz vorbereitet werden?
Der Untergrund muss tragfähig, sauber, trocken und frei von Altanstrichen und losen Bestandteilen sein. Prüfen Sie auf Feuchtigkeit, Unebenheiten und Salzausblühungen. Bei Bedarf sind Ausgleichsmörtel, Sanierputz oder spezielle Grundierungen erforderlich. Staub und Schmutz werden gründlich entfernt, Putzprofile helfen für exakte Schichtdicken.
Wie lautet das empfohlene Mischverhältnis für Außenputz zum Selbermachen?
Ein gängiges Mischverhältnis für Kalkzementputz liegt bei 1 Teil Kalkhydrat, 1 Teil Zement und 4 Teilen Sand. Die Wassermenge hängt von der gewünschten Konsistenz ab, sollte aber so gewählt werden, dass der Putz plastisch, aber nicht zu flüssig ist.
In welchen Schritten wird Außenputz sachgerecht aufgetragen?
Zuerst wird der Unterputz kräftig in 10–15 mm Schichtdicke aufgezogen und angeraut. Nach ausreichender Trocknung folgt der Oberputz mit 3–5 mm Stärke. Die Oberfläche wird je nach Wunsch strukturiert. Nach mehreren Tagen Trocknung kann eine Endbeschichtung bzw. ein Farbanstrich erfolgen.
Welche typischen Fehler sollten beim Eigenbau-Außenputz vermieden werden?
Vermeiden Sie Arbeiten bei ungeeigneter Witterung (starke Sonne, Regen, Frost), unzureichend vorbereiteten Untergrund, falsche Schichtdicken sowie zu schnelle Austrocknung. Wichtig ist außerdem, die Trocknungszeiten einzuhalten und frischen Putz vor Feuchtigkeit und Zugluft zu schützen.