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Geeignete Putze für Altbauwände gezielt auswählen
Geeignete Putze für Altbauwände gezielt auswählen
Altbauwände sind oft ein Überraschungspaket – mal massiv, mal bröselig, manchmal voller alter Farbschichten oder sogar mit Salzausblühungen. Für die Wahl des passenden Putzes zählt vor allem eins: die exakte Analyse des Untergrunds. Nur so lässt sich vermeiden, dass Feuchtigkeit eingeschlossen wird oder sich neue Risse bilden. Ein klassischer Fehler ist, einfach irgendeinen modernen Putz zu nehmen, ohne die Wechselwirkungen mit dem Altbau-Mauerwerk zu prüfen. Das kann ziemlich nach hinten losgehen.
- Kalkputz eignet sich hervorragend für feuchte, mineralische Altbauwände. Er ist diffusionsoffen, nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab. Gerade bei Mauerwerk aus Ziegel oder Naturstein ein echter Problemlöser.
- Lehmputz punktet durch seine Fähigkeit, das Raumklima zu regulieren. Besonders bei Fachwerk oder in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit bringt Lehmputz ein Plus an Behaglichkeit und verhindert Staunässe im Wandaufbau.
- Sanierputz kommt ins Spiel, wenn die Wand salzbelastet ist oder immer wieder feucht wird. Er bindet Salze, bleibt trotzdem atmungsaktiv und schützt die Wand vor weiteren Schäden.
- Gipsputz ist zwar beliebt für glatte Oberflächen, aber im Altbau oft nur dann sinnvoll, wenn wirklich keine Feuchtebelastung besteht. Ansonsten kann er aufquellen oder abplatzen – also lieber zweimal hinschauen.
Worauf kommt es noch an? Nun, die Korngröße des Putzes beeinflusst das Raumgefühl und die Optik enorm. Feiner Putz wirkt modern, grober Putz bringt den Charme des Altbaus richtig zur Geltung. Und: Unbedingt auf die Kompatibilität mit alten Farbanstrichen achten! Ein Haftzugtest gibt schnell Aufschluss, ob der neue Putz hält oder ob erst abgebeizt werden muss.
Mein Tipp aus der Praxis: Wer sich unsicher ist, sollte an einer unauffälligen Stelle einen Probeanstrich machen. So lässt sich sofort erkennen, wie der Putz reagiert und ob weitere Vorarbeiten nötig sind. Und noch was – bei denkmalgeschützten Gebäuden unbedingt die Vorgaben der Denkmalpflege einholen, sonst gibt’s später Ärger.
Feuchtigkeit und Schimmel gezielt in den Griff bekommen
Feuchtigkeit und Schimmel gezielt in den Griff bekommen
Feuchte Stellen und Schimmel in Altbauwänden sind echte Spielverderber – sie lassen sich aber mit der richtigen Strategie nachhaltig beseitigen. Der Schlüssel liegt darin, die Ursache zu finden, statt nur die Symptome zu kaschieren. Einfach mal drüberstreichen? Das funktioniert vielleicht für ein paar Wochen, aber dann ist das Problem meist schlimmer als vorher.
- Ursachenanalyse: Mit einem Feuchtemessgerät lassen sich versteckte Nässeherde aufspüren. Häufige Auslöser sind defekte Dachrinnen, undichte Fensteranschlüsse oder aufsteigende Feuchtigkeit von unten. Auch kleine Risse können wie eine Autobahn für Wasser wirken.
- Gezielte Abdichtung: Ist der Übeltäter gefunden, hilft oft eine nachträgliche Horizontalsperre oder das Injizieren spezieller Dichtstoffe ins Mauerwerk. An neuralgischen Punkten – etwa Sockelzonen – lohnt sich der Einsatz von mineralischen Dichtungsschlämmen.
- Richtig lüften und heizen: Klingt banal, ist aber Gold wert. Regelmäßiges Stoßlüften, vor allem nach dem Duschen oder Kochen, senkt die Luftfeuchtigkeit und nimmt Schimmel den Nährboden. Dauerhaft gekippte Fenster sind dagegen kontraproduktiv.
- Antischimmel-Maßnahmen: Bei sichtbarem Befall erst mechanisch entfernen, dann gezielt mit Schimmelentferner (am besten auf Alkoholbasis) nachbehandeln. Bleibt der Schimmel hartnäckig, ist eine Sanierung des betroffenen Wandabschnitts meist unumgänglich.
- Baustoffe clever wählen: Wer bei der Sanierung auf diffusionsoffene Materialien setzt, gibt Feuchtigkeit keine Chance, sich einzunisten. Besonders geeignet sind spezielle Sanierputze und atmungsaktive Farben.
Mein persönlicher Tipp: Feuchte Stellen immer frühzeitig ernst nehmen und lieber einmal mehr einen Bausachverständigen fragen. So bleibt der Altbau dauerhaft gesund – und die eigenen Nerven auch.
Vergleich von Wandputzen für Altbauwände: Vor- und Nachteile
Putzart | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Kalkputz |
- Diffusionsoffen - Reguliert Feuchtigkeit - Ideal bei Ziegel und Naturstein |
- Nicht geeignet für Gipsuntergründe - Erfordert sorgfältige Verarbeitung |
Lehmputz |
- Reguliert Raumklima - Natürlich und wohngesund - Perfekt bei hoher Luftfeuchtigkeit |
- Empfindlich gegen Spritzwasser - Mechanisch weniger belastbar |
Sanierputz |
- Bindet Salze - Atmungsaktiv - Schutz bei salz- und feuchtebelasteten Wänden |
- Relativ teuer - Nicht für dekorative Oberflächen gedacht |
Gipsputz |
- Sehr glatte Oberfläche möglich - Leicht zu verarbeiten |
- Nur für trockene Räume geeignet - Empfindlich bei Feuchtigkeit |
Risse und Schadstellen fachgerecht sanieren: Tipps aus der Praxis
Risse und Schadstellen fachgerecht sanieren: Tipps aus der Praxis
Altbauwände erzählen Geschichten – und manchmal hinterlassen diese Geschichten Risse, Abplatzungen oder Hohlstellen. Doch keine Panik: Mit ein paar cleveren Handgriffen und dem richtigen Know-how lassen sich solche Makel nachhaltig beseitigen. Wichtig ist, nicht einfach Spachtelmasse draufzuklatschen, sondern gezielt vorzugehen.
- Rissart bestimmen: Haarrisse sind meist harmlos und entstehen durch Schwinden oder Temperaturschwankungen. Setzrisse oder diagonal verlaufende Risse können jedoch auf statische Probleme hindeuten. Im Zweifel lieber einen Statiker befragen.
- Riss aufweiten: Klingt komisch, ist aber nötig: Mit einem V-förmigen Schnitt den Riss etwas vergrößern, damit die Füllmasse besser haftet und tief eindringen kann.
- Staub und lose Teile entfernen: Vor dem Ausbessern gründlich reinigen, sonst hält kein Material dauerhaft. Ein Pinsel oder Staubsauger leistet hier gute Dienste.
- Füllmaterial wählen: Für kleine Risse eignen sich flexible Acryl- oder Spezialspachtelmassen. Bei größeren Schadstellen ist mineralischer Reparaturmörtel oder Faserspachtel die bessere Wahl. Für Bewegungsfugen unbedingt dauerelastische Materialien verwenden.
- Armierung einsetzen: Bei wiederkehrenden Rissen empfiehlt sich das Einlegen von Armierungsgewebe oder -bändern, um neue Rissbildung zu verhindern.
- Nachbearbeitung: Nach dem Trocknen die Stelle vorsichtig glätten und, falls nötig, mit passendem Putz oder Farbe angleichen. So verschwindet die Schadstelle optisch komplett.
Extra-Tipp: Bei sehr alten Wänden hilft manchmal eine Sondierung mit dem Hammer: Klingt es hohl, steckt oft ein größeres Problem dahinter. Dann besser großzügig öffnen und den Untergrund stabilisieren, bevor wieder verschlossen wird.
Effektive Lösungen für schlechte oder sandige Putzflächen
Effektive Lösungen für schlechte oder sandige Putzflächen
Sandige oder bröselnde Putzflächen sind im Altbau leider keine Seltenheit – sie erschweren jede weitere Bearbeitung und machen einen stabilen Untergrund zur echten Herausforderung. Wer hier einfach drüberarbeitet, riskiert, dass neue Beschichtungen nicht haften oder schon nach kurzer Zeit wieder abplatzen. Also, was tun?
- Tiefengrund und Festiger gezielt einsetzen: Spezielle Tiefengrundierungen oder Silikat-Festiger dringen tief ins Material ein und binden lose Partikel. Das sorgt für eine verfestigte, tragfähige Oberfläche, auf der weitere Schichten zuverlässig halten.
- Lose Putzbereiche konsequent entfernen: Nur was wirklich fest sitzt, darf bleiben. Alles andere muss mit Hammer und Spachtel runter. Das klingt radikal, ist aber der einzige Weg zu einer dauerhaften Lösung.
- Vorspritzmörtel als Haftbrücke: Auf stark sandenden Flächen hilft ein mineralischer Vorspritzmörtel. Er schafft eine raue, griffige Basis für den nachfolgenden Putzauftrag – besonders wichtig bei Altbauwänden mit Mischmauerwerk.
- Schichtaufbau beachten: Erst nach dem Festigen und Entfernen loser Stellen sollte neu verputzt werden. Dünne Schichten aufbauen, damit der Untergrund nicht überfordert wird. Mehrere Lagen bringen oft mehr Stabilität als eine dicke.
- Prüfung der Saugfähigkeit: Vor dem Verputzen die Wand leicht anfeuchten – saugt sie zu stark, besteht die Gefahr, dass der neue Putz zu schnell trocknet und reißt. In dem Fall hilft eine weitere Grundierung.
Mein Fazit: Wer bei sandigen Putzflächen gründlich vorbereitet, spart sich später viel Ärger. Und manchmal, ganz ehrlich, ist ein kompletter Neuaufbau der Wandoberfläche die beste Investition in die Zukunft des Altbaus.
Altbauwände wirksam dämmen: Techniken und Hinweise
Altbauwände wirksam dämmen: Techniken und Hinweise
Die Dämmung von Altbauwänden ist ein echter Balanceakt: Einerseits will man Energieverluste stoppen, andererseits darf die historische Bausubstanz nicht leiden. Hier entscheidet oft das richtige System über Erfolg oder spätere Schäden. Besonders bei Innendämmungen ist Sorgfalt gefragt, damit keine Feuchtefallen entstehen.
- Kapillaraktive Innendämmsysteme: Diese speziellen Dämmplatten (z.B. aus Kalziumsilikat oder Mineralschaum) nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie wieder ab. Sie verhindern Tauwasserbildung und eignen sich besonders bei ungedämmten Außenwänden, wo Außendämmung nicht möglich ist.
- Holzfaserplatten: Sie bieten nicht nur Wärmeschutz, sondern auch einen guten Schallschutz und sind diffusionsoffen. Ihr ökologischer Vorteil: Sie bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen und regulieren das Raumklima angenehm.
- Vorsatzschalen mit Hinterlüftung: Eine Konstruktion aus Ständerwerk und Dämmstoff, hinterlüftet und mit Dampfbremse ausgestattet, schützt vor Feuchtestau. Diese Technik ist aufwändiger, aber besonders bei problematischen Wandaufbauten ratsam.
- Detailanschlüsse beachten: Fensterlaibungen, Heizkörpernischen und Deckenanschlüsse sind typische Schwachstellen. Hier unbedingt mit speziellen Dämmelementen arbeiten, sonst entstehen Wärmebrücken und Schimmelrisiken.
- Wärmebrückenanalyse: Vorab lohnt sich eine Thermografie oder eine fachkundige Berechnung, um kritische Stellen zu identifizieren. So lassen sich gezielt Maßnahmen planen, statt nach dem Gießkannenprinzip zu dämmen.
Mein Rat: Wer auf Nummer sicher gehen will, holt sich einen Energieberater ins Boot. So bleibt die Dämmung nicht nur effizient, sondern auch langfristig schadensfrei.
Arbeitsvorbereitung und Werkzeug: So gelingt die Umsetzung
Arbeitsvorbereitung und Werkzeug: So gelingt die Umsetzung
Eine saubere Vorbereitung ist das A und O, bevor es an die Altbauwand geht. Ohne klaren Plan und das richtige Equipment läuft schnell was schief – und das merkt man spätestens beim Endergebnis. Also, wie startet man clever?
- Flächen freiräumen und abdecken: Möbel raus, Böden mit Malervlies oder Folie schützen, Steckdosen und Lichtschalter abkleben. Das spart später Nerven und Putzarbeit.
- Staub- und Schutzmaßnahmen: Ein Mundschutz, Schutzbrille und Handschuhe sind Pflicht – Altbaustaub ist oft nicht ohne. Ein Luftreiniger oder wenigstens regelmäßiges Stoßlüften hält die Luft halbwegs sauber.
- Werkzeug griffbereit sortieren: Alles, was gebraucht wird, vorher bereitlegen: Maurerkelle, Glättbrett, Spachtel, Cuttermesser, Eimer, Rührquirl, Wasserwaage, Laser oder Schnur für gerade Linien. Ein Handfeger für zwischendurch macht sich bezahlt.
- Material vorab anmischen: Putz, Spachtelmasse oder Grundierung immer nach Herstellerangabe anrühren – und nicht auf Verdacht. Ein Probestück an einer unauffälligen Stelle zeigt, ob die Mischung passt.
- Feuchte- und Temperaturkontrolle: Die Raumtemperatur sollte zwischen 10 und 20 °C liegen, zu kalte oder zu feuchte Räume erschweren das Trocknen und können das Ergebnis verhageln.
- Arbeitsablauf planen: Wer von oben nach unten arbeitet, spart sich doppeltes Putzen. Immer erst die Decke, dann die Wände – und Ecken zuletzt.
Ein kleiner Trick aus der Praxis: Werkzeug nach jedem Arbeitsschritt reinigen. Das spart Zeit und sorgt für saubere Ergebnisse – und man sucht nicht ewig nach dem Spachtel, der irgendwo im Eimer steckt.
Kreative Gestaltungsmöglichkeiten bei der Innensanierung
Kreative Gestaltungsmöglichkeiten bei der Innensanierung
Wer Altbauwände saniert, hat bei der Gestaltung freie Hand – und kann mit ein paar mutigen Entscheidungen den Charakter der Räume komplett verändern. Es muss nicht immer die klassische Tapete sein: Strukturelle und farbliche Experimente bringen Individualität ins Spiel.
- Strukturputze und Spachteltechniken: Durch verschiedene Auftragsarten – etwa Wisch-, Kamm- oder Glättetechniken – entstehen lebendige Oberflächen, die Licht unterschiedlich reflektieren. Gerade in Altbauten wirken unregelmäßige Strukturen oft besonders authentisch.
- Farbige Akzente: Mit mineralischen oder kalkbasierten Farben lassen sich Wände in sanften Pastelltönen oder kräftigen Kontrasten gestalten. Besonders beliebt: einzelne Wände als Blickfang in einer kräftigen Farbe, während der Rest dezent bleibt.
- Freigelegte Mauerwerke: Sichtziegel oder Natursteinflächen sorgen für Loft-Atmosphäre und unterstreichen den historischen Charme. Wichtig: Die Oberfläche sollte mit einer atmungsaktiven Versiegelung geschützt werden.
- Wandpaneele und Holzverkleidungen: Vertäfelungen aus Echtholz oder MDF schaffen eine warme, wohnliche Stimmung. Besonders spannend wird’s, wenn verschiedene Materialien kombiniert werden – zum Beispiel Holz mit Putz oder Metall.
- Stuckelemente und Zierprofile: Wer das Flair vergangener Zeiten betonen möchte, setzt auf Rosetten, Leisten oder Gesimse. Moderne Varianten aus leichten Materialien lassen sich einfach montieren und sogar farbig gestalten.
- Individuelle Wandbilder oder Schablonen: Mit selbst gestalteten Motiven, Ornamenten oder Schriftzügen bekommt jeder Raum eine persönliche Note. Hier sind Kreativität und Mut zur Eigeninitiative gefragt.
Mut zur Kombination und das Spiel mit Licht und Struktur machen aus jeder sanierten Altbauwand ein echtes Unikat.
Praxisbeispiel: Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Wandrenovierung im Altbau
Praxisbeispiel: Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Wandrenovierung im Altbau
- 1. Altes Wandmaterial abtragen: Mit Hammer und Spachtel werden alte Farbschichten, Tapetenreste oder lose Putzbereiche vollständig entfernt. Gerade in Ecken und an Übergängen zu Decke oder Boden auf versteckte Problemzonen achten.
- 2. Untergrund auf Tragfähigkeit prüfen: Mit einem festen Spachtel wird die Wand systematisch abgeklopft. Hohl klingende Stellen markieren und großzügig öffnen. Erst wenn der Untergrund stabil ist, geht’s weiter.
- 3. Unebenheiten ausgleichen: Tiefere Löcher oder Vertiefungen werden mit standfester Ausgleichsmasse aufgefüllt. Für eine plane Fläche empfiehlt sich ein Richtscheit, um Wellen oder Dellen sofort zu erkennen.
- 4. Grundierung auftragen: Die gereinigte Wand erhält eine abgestimmte Grundierung, die das Saugverhalten reguliert und für optimale Haftung der folgenden Schichten sorgt. Hier auf die Herstellerangaben achten.
- 5. Armierungsgewebe einbetten: Bei Altbauwänden mit feinen Haarrissen wird ein Glasfasergewebe in die erste Putzschicht eingearbeitet. Das verhindert spätere Rissbildung und erhöht die Stabilität.
- 6. Putzauftrag in mehreren Lagen: Die erste Lage wird grob aufgezogen und leicht angeraut. Nach Trocknung folgt die Feinschicht, die mit einer Glättkelle gleichmäßig verteilt wird. Für spezielle Strukturen kann eine Walze oder ein Reibebrett genutzt werden.
- 7. Trocknungsphasen einhalten: Jede Schicht muss vollständig austrocknen, bevor die nächste folgt. Ungeduld rächt sich hier mit Rissen oder Abplatzungen.
- 8. Endbehandlung und Gestaltung: Nach vollständiger Durchtrocknung erfolgt die finale Oberflächenbehandlung – sei es ein Anstrich, eine Lasur oder eine kreative Spachteltechnik. Abschließend alle Übergänge zu Fenster, Tür und Sockelleiste sorgfältig nacharbeiten.
Mit dieser strukturierten Vorgehensweise wird die Wand im Altbau nicht nur optisch aufgewertet, sondern auch technisch fit für viele Jahre gemacht.
Häufige Fehler bei der Altbauwandsanierung vermeiden
Häufige Fehler bei der Altbauwandsanierung vermeiden
- Unzureichende Dokumentation des Wandaufbaus: Wer vorab keine Fotos und Notizen zum ursprünglichen Zustand macht, steht später bei Problemen ohne Vergleichswerte da. Das erschwert die Fehlersuche und kann im Streitfall teuer werden.
- Falsche Materialkombinationen: Moderne Baustoffe und historische Materialien vertragen sich nicht immer. Beispielsweise kann das Mischen von zementhaltigen Produkten mit alten Kalkmörteln zu Spannungen und Abplatzungen führen.
- Übersehen von Leitungen und Installationen: Ohne vorherige Ortung von Strom-, Wasser- oder Heizungsleitungen besteht das Risiko, diese beim Stemmen oder Bohren zu beschädigen. Ein Leitungssuchgerät sollte immer zum Einsatz kommen.
- Zu schnelles Überarbeiten von frischen Schichten: Werden Putz oder Farbe nicht ausreichend getrocknet, drohen Blasen, Risse oder Schimmel. Die Geduld, jede Schicht aushärten zu lassen, zahlt sich langfristig aus.
- Fehlende Beachtung von bauphysikalischen Besonderheiten: Altbauten reagieren empfindlich auf Änderungen im Feuchtehaushalt. Wird beispielsweise eine Dampfsperre falsch eingebaut, kann sich Feuchtigkeit im Wandinneren stauen.
- Ignorieren von bauaufsichtlichen Vorgaben: Gerade bei denkmalgeschützten Gebäuden oder tragenden Wänden sind Genehmigungen und Vorgaben einzuhalten. Eigenmächtige Änderungen können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Wer diese Stolperfallen kennt und umgeht, schafft die Basis für eine langlebige und wertsteigernde Altbauwandsanierung.
Fazit: Die wichtigsten Profi-Tipps zur Altbausanierung von Wänden
Fazit: Die wichtigsten Profi-Tipps zur Altbausanierung von Wänden
- Individuelle Wanddiagnose vorab: Bevor überhaupt Material gekauft wird, sollte jede Wand einzeln begutachtet werden. Nicht selten verbergen sich hinter scheinbar intakten Flächen Altlasten wie versteckte Feuchtezonen oder instabile Putzschichten. Wer gezielt prüft, spart sich teure Nacharbeiten.
- Probenahme und Laboranalyse nutzen: Bei Unsicherheiten über Schadstoffe (z.B. alte Farben, Ausblühungen) empfiehlt sich eine professionelle Probenahme. Laborauswertungen geben Sicherheit und helfen, gesundheitliche Risiken auszuschließen.
- Aufeinander abgestimmte Systemlösungen bevorzugen: Einzelne Produkte können im Altbau kontraproduktiv wirken. Besser sind geprüfte Systemlösungen (Putz, Grundierung, Farbe), die für Altbausubstanz entwickelt wurden und aufeinander abgestimmt sind.
- Wärme- und Feuchtemessung während der Bauphase: Mobile Messgeräte für Temperatur und Feuchte liefern während der Sanierung wertvolle Daten. So lassen sich Trocknungszeiten exakt einhalten und kritische Zustände frühzeitig erkennen.
- Dokumentation aller Arbeitsschritte: Ein detailliertes Bautagebuch mit Fotos, Materiallisten und Zeitangaben erleichtert spätere Wartung und Reparaturen – und ist bei einem eventuellen Verkauf ein echter Pluspunkt.
- Fachbetriebe gezielt einbinden: Für spezielle Arbeiten wie statische Sicherungen, Schimmelbeseitigung oder denkmalgerechte Sanierung sollte unbedingt ein Fachbetrieb hinzugezogen werden. Das spart Zeit, Nerven und schützt vor teuren Fehlern.
Wer diese Profi-Tipps beherzigt, schafft langlebige, gesunde und optisch überzeugende Wandflächen im Altbau – und bewahrt den Charakter des Hauses für kommende Generationen.
FAQ zur erfolgreichen Altbausanierung von Innenwänden
Welche Vorbereitung ist bei der Sanierung von Altbauwänden besonders wichtig?
Vor dem Sanieren sollten alte Putz- oder Farbschichten vollständig entfernt, die Wand auf Hohlstellen und Feuchteschäden geprüft und der Untergrund gereinigt sowie gegebenenfalls grundiert werden. Diese gründliche Vorbereitung bildet die Basis für ein dauerhaftes und stabiles Sanierungsergebnis.
Wie kann man Risse und Schadstellen in Altbauwänden fachgerecht ausbessern?
Risse sollten zunächst in Form eines V aufgeschnitten, entstaubt und dann mit geeignetem Spachtelmaterial oder Reparaturmörtel verfüllt werden. Für größere oder wiederkehrende Risse empfiehlt sich die Einlage von Armierungsgewebe. Bei Verdacht auf statische Probleme sollte ein Fachmann hinzugezogen werden.
Wie lassen sich Feuchtigkeit und Schimmel in Altbauwänden dauerhaft vermeiden?
Zunächst muss die Ursache für die Feuchtigkeit (z.B. undichte Stellen oder aufsteigende Nässe) gefunden und behoben werden. Danach helfen gezielte Abdichtungsmaßnahmen, regelmäßiges Stoßlüften sowie der Einsatz diffusionsoffener Putze und Farben, um neuen Schimmelbefall zu verhindern.
Welche Dämmsysteme sind für die Innensanierung von Altbauwänden zu empfehlen?
Kapillaraktive Innendämmsysteme wie Kalziumsilikatplatten oder Mineralschaumplatten bieten Schutz vor Tauwasser und Schimmel. Holzfaserplatten sind besonders umweltfreundlich und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Wichtig ist stets die sorgfältige Ausführung und die Beachtung aller Anschlussdetails.
Welche kreativen Möglichkeiten gibt es für die Gestaltung von Altbauwänden nach der Sanierung?
Neben klassischen Tapeten und Anstrichen bieten Strukturputze, farbige Akzente, freigelegte Backsteinwände, Wandpaneele oder Zierprofile zahlreiche Gestaltungsvarianten. Besonders beliebt sind mineralische Farben und Spachteltechniken, die den Altbaucharakter unterstreichen.